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Öffnungszeiten:
Montags: 16h bis 19h

Donnerstags: 16h bis 19h

Telefon 040 / 433 007

Archiv der Sozialen Bewegung


Was archivieren wir ?

Nutzung des Archivs
Zur Geschichte des Archivs
Wie trägt sich das Archiv?


Selbstverständnis

Materialien und Dokumente von sozialen Bewegungen verschwinden mit dem Zerfall von Gruppen und Bewegungen; all die mühsam erarbeiteten Zeitungsausschnittssammlungen, Privatarchive und Broschürenberge landen häufig beim Altpapier oder verschimmeln als private Erinnerung auf dem Dachboden. Der Öffentlichkeit und selbst dem kollektiven Gedächtnis der sozialen Bewegungen bleiben die Quellen verborgen. Auch die staatlichen Archive und Bibliotheken verfügen nur über wenig Material dieser Herkunft. Diesem Verlust entgegenzuwirken war die Motivation zur Gründung des Archivs der Sozialen Bewegungen Hamburg. Als ein unabhängiges Archiv sehen wir es als unsere Aufgabe, die Aktivitäten von sozialen Bewegungen in der BRD (und darüber hinaus) zu dokumentieren und Materialsammlungen möglichst umfassend aufzuarbeiten. Damit sollen aktuelle und zukünftige theoretische Arbeiten und praktische Auseinandersetzungen ermöglicht werden.
Das Geschichtsbewußtsein vieler Menschen unterliegt aktuellen politischen Trends; uns ist es wichtig, die Vielfalt und Kontinuität von Protest, Widerstand und Alltag der sozialen Bewegungen zu dokumentieren und zugänglich zu machen. Erst so ist die Möglichkeit gegeben, sich mit Hilfe von Quellen ein eigenes Bild der bundesrepublikanischen Zeitgeschichte machen zu können. Dies hat praktische Auswirkungen: von Erfahrungen kann gelernt werden, alte Diskussionen können verstanden, andere Formen politischer Kämpfe überprüft oder als Anregung gesehen werden. Damit werden die eigenen politischen Formen und Sichtweisen in Frage gestellt und erweitert. Das Archiv der Sozialen Bewegungen Hamburg ist ein Ort der kritischen Reflexion ebenso wie der aktuellen Diskussion.


Was archivieren wir ?

Der Archivbestand umfaßt in der Hauptsache Zeitschriften, Broschüren, Flugblätter überwiegend aus den letzten 30 Jahren. Darüber hinaus existiert ein Plakat-Archiv und eine Postkarten-, Anstecker- und Aufklebersammlung. Dazu kommen noch einige Kuriositäten....
Der Bestand setzt sich aus einer Reihe von ehemaligen Privatsammlungen und den Archiven einzelner Gruppen zusammen und wird ständig ergänzt und ausgebaut. Wir haben eine Archivsystematik erarbeitet, die sich zur Zeit in 33 Bereiche gliedert, orientiert an den Aktionsfeldern der sozialen Bewegungen, so z.B. Stadtentwicklung, Repression, Frauen / Lesben, Antirassismus, Internationalismus, Hausbesetzungen usw.
Zur Zeit arbeiten wir an einer Archiv Datenbank, die den Bestand erschließen soll. Dies wird aber noch einige Zeit dauern.
Das Archiv verfügt zur Zeit über mehr als 2000 Zeitschriftentitel, mehrere tausend Broschüren, einige zehntausend Flugblätter und Presseausschnitte, über tausend Plakate, hunderte von Büchern und Postkarten / Anstecker / Aufkleber. Wir beziehen über 180 aktuelle Zeitungen und Zeitschriften als Freiabo. Aktuelle Broschüren und Dokumentationen werden uns ebenfalls kostenlos von den HerausgeberInnen oder vom Infoladen Schwarzmarkt und vom Infocafe B5 zur Verfügung gestellt.
Da auch das Foto-Archiv-Kollektiv sein Archiv in unseren Räumen betreibt, ist zusätzlich auch Fotomaterial zu vielen Bereichen erhältlich. Während der Öffnungszeiten kann das Material eingesehen und Bestellungen abgegeben werden.


Nutzung des Archivs

Das Spektrum der NutzerInnen reicht von Initiativen und Gruppen, die Veranstaltungen vorbereiten oder Dokumentationen erarbeiten, über SchülerInnen und StudentInnen, die Material für Referate und Hausarbeiten suchen, bis zu JournalistInnen, die an Artikeln arbeiten und Leuten, die sich einfach nur mal so informieren wollen.

Das Archiv kann während der Öffnungszeiten Montag und Donnerstag von 16 – 19 Uhr und nach Vereinbarung genutzt werden. Archivmaterialien leihen wir grundsätzlich nicht aus, sie können aber kopiert werden. Außerdem stehen Arbeitsplätze zur Verfügung, und bei der Recherche helfen wir gerne. Eingerichtet wird auch ein NutzerInnen-Computer, an dem auf CD-Roms und im Internet recherchiert werden kann. Und ne Tasse Kaffee gibt’s eigentlich auch immer.


Zur Geschichte des Archivs
Das Archiv der sozialen Bewegungen Hamburg wurde 1989 gegründet. Zuerst im Infoladen Schwarzmarkt, war der erste eigene Raum in der Thadenstraße 130a. Zusammen mit dem Medien-Pädagogik-Zentrum und der Hamburger Studienbibliothek entstand ein unabhängiges Zentrum für Information, Dokumentation und Gegenöffentlichkeit. Doch im Sommer 1992 kam die Kündigung zwecks Sanierung, eine Weiterführung scheiterte an dem Verhalten der Verantwortlichen.
Im Sommer 1993 zog das Archiv der Sozialen Bewegungen in die Rote Flora. Die Rote Flora ist ein besetztes politisch – kulturelles Zentrum im Schanzenviertel, das Gruppen und Projekten Möglichkeiten für ihre Arbeit durch entsprechende Räume bietet. Das Archiv versteht sich selbst als Teil der sozialen Bewegungen und gehört daher mit zu den die Flora tragenden Gruppen.
Am 28. November 1995 brach in der Roten Flora ein Brand aus, bei dem ein Großteil des Archivmaterials zerstört wurde. Obwohl einiges auf eine Brandstiftung schließen ließ, konnte die genaue Brandursache nicht ermittelt werden.
Nach dem Brand mußten wir für drei Jahre Übergangsräume in der Ludwigstraße 13 beziehen. Dank vielfältiger Unterstützung konnte das Archiv weitestgehend wieder aufgebaut werden; heute haben wir mehr Material als vor dem Brand. An dieser Stelle vielen Dank an alle, die uns dabei geholfen haben.
Im Oktober 1998 zogen wir in die Rote Flora zurück. Dabei halfen uns über 200 Leute, die mit dem ‚Paper Move‘ eine Menschenkette von der Ludwigstraße zur Roten Flora bildeten.


Wie trägt sich das Archiv?
Die laufenden Kosten werden durch Spenden von Gruppen und Einzelpersonen getragen. Wir wollen versuchen, dies auch weiterhin zu schaffen , um unsere Unabhängigkeit zu bewahren. Aber das "Prinzip Spenden" gilt auch für unser Material. Das Archiv der Sozialen Bewegungen existiert über einen solch langen Zeitraum, weil wir große Unterstützung bekommen und immer wieder Interessierte uns ihr altes Material überlassen. Daher am Schluß die Aufforderung, uns auch weiterhin mit Altpapier zu versorgen!

 

Archiv der Sozialen Bewegungen Hamburg Öffnungszeiten :
Schulterblatt 71 Montag : 16 – 19 Uhr
20357 Hamburg Donnerstag : 16 – 19 Uhr
Tel. : 040 / 433007 Und nach Vereinbarung.
Fax : 040 / 43254754
mail: asb@mail.nadir.org


Spendenkonto: Verein Zeitpunkte e. V., Kontonummer 12 22 27 04, BLZ 201 900 03 bei der Hamburger Bank (Spenden sind steuerabzugsfähig, falls ihr eine Spendenquittung braucht, setzt euch mit uns in Verbindung!)